Die erste Periodika der Welt: Relation, ein Klatschblatt, erschien ab 1605 in Strassburg
«Relation», die erste Zeitung der Welt erschien ab 1605 in Strassburg

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Information ist ein menschliches Grundbedürfnis. Klatsch am Brunnen, in der Latrine war schon bei den Römern hoch im Kurs. Nicht umsonst nannte Johann Carolus, der erste Herausgeber einer Zeitung, sein in Strassburg gedrucktes Klatschblatt «Relation». Dieses erschien wöchentlich ab 1605 und war somit auch die erste Periodika. Die erste heute noch erhaltene Ausgabe ist mit dem Jahre 1609 datiert. Dass das Informationsbedürfnis nicht nur den lokalen Rahmen umfasste, sondern schon damals universal war, zeigt das Titelblatt:

Relation:

Aller Fürnemmen und gedenckwürdigen Historien / so sich hin unnd wider in Hoch und Nieder Teutschland / auch in Franckreich / Italien / Schott und Engelland / Hisspanien / Hungern / Polen / Siebenbürgen / Wallachey / Moldau / Türkey / etc Inn diesem 1609. Jahr verlauffen und zutragen möchte.

Alles auff das trewlichst wie ich solche bekommen und zu wegen bringen mag / in Truck verfertigen will.

Alles was sich zugetragen hat, wer geheiratet hat, wer was macht und so weiter … für diese Information besteht ein Bedürfnis. Die Leute sind dabei gerne bereit, für diese Informationen zu bezahlen. Sei das aus Neugier, als Unterhaltung oder weil man dadurch einen Wissensvorsprung erhält.

Periodika werden heute oft auch in elektronischer Form, vor allem als PDF verteilt.
Rund 400 Jahre später: Periodika auf dem Tablet-Computer – die Zukunft hat begonnen

Periodika – ein Teil des Zusammenhalts

Die Neugier und das Weitergeben von Wissen ist in einem Verein, einem Verband oder in einer Firma ein wichtiger Punkt für den Zusammenhalt, für das Zugehörigkeitsgefühl, für die Mitarbeiter- und Kundenbindung. Ob man das nun Mitarbeiterzeitung, Firmenzeitung, Fachzeitschrift, Vereinsblatt, Kundenzeitschrift oder Newsletter nennt.

Dabei sind zwei Sachen zu beachten: Inhalt und Form. Eine solche Zeitschrift fasst in der Regel verschiedenste Beiträge von Mitarbeitern und des Managements, respektive von Mitgliedern und dem Vereinsvorstand zusammen. Man kann diese sammeln, kopieren, mit einem Titelblatt versehen und binden, oder als PDF elektronisch versenden. Oder man redigiert die Beiträge redaktionell, bringt sie in eine typografisch ansprechende Form, ergänzt fehlende Informationen, streicht Doppelspurigkeiten und ergänzt mit Bildern, damit es Lust macht, all dies zu lesen.

Ob dann dieses Resultat elektronisch verteilt wird, oder ob man sich sagt, es ist besser, wenn jemand etwas in den Händen hat, spielt dabei keine grosse Rolle. Inhalt und Form sollten gedruckt, wie auch elektronisch, zusammenpassen und ansprechend gestaltet sein. Diese Periodika muss die Kultur und das Selbstverständnis der Organisation widerspiegeln. Ein Newsletter voller Schreib- und Grammatikfehler, voller schlechter Bilder, ist kein überzeugendes Signal.

 
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