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Familie
Williams-Ashman-Bächli
Elisabeth Bächli
1959

1925

2004

Guy Williams-Ashman
Kinder

1960

Anne-Claire

1961

1986

1962

Charlotte

1966

Geraldine

Christian Phillip Williams-Ashman

Name Christian Phillip Williams-Ashman
   
geboren 12. Juni 1961
in Baltimore
gestorben 7. März 1986
in Chicago
   
aufgewachsen in Baltimore, Chicago
   
lebte in Chicago

Nachruf

Christian Phillip

Er war ein junger, hoffnungsvoller Mann. Geboren 1961, ging er durch die amerikanische Mittelschul-Ausbildung und studierte dann an der Universität Chicago von 1980–1983. Im Sommer 1981 war er auch zu einem Stage in der Schweiz. Er hatte sich entschieden, die Ausbildung als Diplomat auf sich zu nehmen. Am 7. März 1986 wollte er im späten Abend noch auswärts zum Essen gehen (er wohnte zusammen mit zwei Freunden im Norden von Chicago). In der Strasse wurde er von einem Un­be­kannten erschossen. Es gibt keine Erklärung für diese Tat. Die Polizei hält es für unwahr­schein­lich, dass man den Fall je wird aufklären können.

Verwandtschaftliche Beziehungen verbinden die Familie von Christian Phillip mit Würenlingen. Am 14. Juni 1986 dürfen wir die Urne mit der Asche des Verstorbenen im dortigen Friedhof bestatten.

Mit dem ein Jahr vor seinem Tod verfassten Text wollte sich Christian Phillip selbst ein Zeichen für seinen weiteren Aufbruch setzen. Er ist sein Testament geworden – für uns.

Stefan Bamberger


 

Am 13. Februar 1985, um 15 Uhr will ich mit meiner Trägheit Schluss machen. Ich weiss, was ich zu tun habe, um meinem Leben Richtung zu geben – und ich werde mich bis zum Äussersten an strengen, um zu vollbringen, was ich mir vorgenommen habe. Damit soll auch eine Periode der Verzagtheit zu Ende gehen. Ich muss daran denken, dass viele den von mir gewählten Weg als falsch und töricht betrachten werden. Ich darf aber nicht andere bestimmen lassen, was für mich Geltung haben soll.

Zynismus führt nirgendwo hin. Der Wunsch nach Ruhm und Reichtum ist ebenfalls eine Sackgasse. Ich muss lernen, die Menschen zu lieben, aber diese Liebe darf nicht zu Unklugheiten führen. Gelassenheit, verbunden mit der Liebe zu Gott, soll meine Haltung werden. Es geht darum, zu handeln und nicht das Handeln nur zu planen. Planung darf nicht eine Entschuldigung werden für die Unterlassung von Dingen, die mir als uninteressant vorkommen mögen. Ich will nicht zornig und nachträgerisch auf jene reagieren, mit denen ich nicht einig gehe. Ich will mich auch nicht fürchten vor der Überlegenheit oder der Beredsamkeit jener, die nicht meiner Meinung sind.

Lass dich nicht durch Slogans und Schlagworte übertölpeln. Nichts in dieser Welt ist von Dauer. Das Leben ist zerbrechlich, aber mit Gottes Gnade kann es wertvoll werden. Konzentriere dich nicht so sehr auf dich selbst. Verstehe die Unvermeidbarkeit der menschlichen Schwächen und Bedingtheiten. Bestehe nicht darauf, dass dein Weg der einzig richtige Weg ist – akzeptiere, dass es verschiedene psychologische Typen gibt. Anderseits sollst du auch nicht in einen Relativismus verfallen. Setze dich ein für die Freiheit und das Wohlergehen anderer, aber sehe auch die Grenzen menschlicher und sozialer Reform, wie auch die Grenzen der menschlichen Natur.

 

Original von Christian

At 3:00 PM on February 13, 1985, I will cease to be lazy. I know what I must do to change my life and I must use every ounce of will power I have to accomplish what I have set out to do. This will also mark the end to despair. I must remember that the path I choose will seem wrong and foolish to many and I must not let others determine what is right for me.

Cynicism leads nowhere. The desire for fame and riches is also a dead end. I must learn to love mankind but not allow that love to overcome prudence. Stoicism with the love of God is what I must strive for. Act rather than merely plan to act. Do not allow planning to be an excuse for not doing what I might find to be boring. Have the courage of my convictions. Do not react to those with whom I disagree with anger and resentment. Do not fear the genius or the eloquence of those with whom I disagree.

Do not become trapped by slogans or categories. Nothing in this world endures. Life is fragile but precious with the grace of God. Do not be over self conscious. Understand the inevitability of “common human-misery”. Do not insist that my way is the only right way – understand that there are different “psychological types”. But do not fall into relativism. Work for the freedom and well-being of others but understand the limits of human and social reform and the constants of human nature.

Letzte Änderung: 12.10.2004